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Gerhard Schröder

Bundeskanzler a. D., früherer Niedersächsischer Ministerpräsident, Jurist


geb. 1944 in Mossenberg

Gerhard Schröder wuchs als Sohn einer Kriegerwitwe auf. Sein Vater, ein reisender Kirmesarbeiter, fiel als 32-jähriger Obergefreiter nur wenige Monate nach der Geburt seines Sohnes im Oktober 1944 in Rumänien.

Schröder wurde in seiner politischen Einstellung wesentlich von der Mutter geprägt, die er einmal als "geborene Sozialdemokratin" bezeichnete. Nach der Volksschule machte Schröder bis 1961 eine Lehre zum Einzelhandelskaufmann bei einem Eisenwarenhändler. Von 1961 bis 1963 war er Bauhilfsarbeiter und kaufmännischer Angestellter in Göttingen. Zwischen 1962 und 1966 holte er die mittlere Reife nach und anschließend über den zweiten Bildungsweg das Abitur. Von 1966 bis 1971 studierte Schröder Rechtswissenschaften in Göttingen und wurde nach dem 2. Staatsexamen 1976 als Rechtsanwalt in Hannover zugelassen, wo er von 1978 bis 1990 als Anwalt tätig war.

Bereits 1963 trat Schröder in die SPD ein, wurde 1971 Vorsitzender der Jungsozialisten (Jusos) im Bezirk Hannover und 1973 Mitglied der ÖTV. Von 1978 bis 1980 war er Bundesvorsitzender der Jusos und im Anschluss bis 1986 Mitglied des Bundestages. Nach den Landtagswahlen im Jahr 1986 wurde er Oppositionsführer im niedersächsischen Landtag, dem er bis 1998 angehörte. 1990 wurde Gerhard Schröder zum Ministerpräsidenten des Landes Niedersachsen und 1998 zum Kanzler der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Nach dem Rücktritt Oskar Lafontaines im März 1999 wurde er auch Parteivorsitzender der SPD. Das Amt des Bundeskanzlers hatte Schröder bis zum Jahr 2005 inne.

Als Ministerpräsident des Landes Niedersachsen konnte Schröder trotz des engen Finanzrahmens Erfolge erzielen mit der Einführung der Lernmittelfreiheit an Schulen, der Einigung mit dem Stadtstaat Hamburg über die Abtretung des den Hanseaten gehörenden Amerikahafens in Cuxhaven an Niedersachsen, der Wiederinbetriebnahme einer Erdölraffinerie in Wilhelmshaven und den Verhandlungen mit Daimler-Benz über den Bau einer Teststrecke im emsländischen Papenburg. Ziel seiner Politik war die Auflösung des scheinbaren Gegensatzes von Ökonomie und Ökologie, von wirtschaftlicher Entwicklung und Arbeitsplatzerhalt auf der einen Seite und Schonung der Umwelt auf der anderen Seite. Die angespannte Finanzlage des Landes Niedersachsen im Jahre 1995 beschnitt den politischen Handlungsspielraum der SPD-Alleinregierung. Dennoch schaffte es der "Industriepolitiker" Schröder die Übernahme des von der Schließung bedrohten DASA-Werkes Lemwerder durch das Land durchzusetzen und den Stahlstandort Niedersachsen mittels einer Übernahme der Mehrheitsanteile der Preussag Stahl AG mit Hilfe der NORD/LB zu erhalten.

Gerhard Schröder  

Dr. h.c. Gerhard Schröder

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