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Sprache baut Brücken – Studentenprojekt Grenzenlos setzt auf Kommunikation

Niedersachsen engagiert sich für Flüchtlinge – gute Beispiele


Studenten und Flüchtlinge lesen Zeitung
Sprache als Schlüssel zur Gesellschaft (von links nach rechts): Fodjo, Lilly, Hamid und Marwan lesen zusammen in einer Grenzenlos-Gruppe Zeitung.

„Kommunikation ist der Schlüssel zur Gesellschaft“, sagt Christoph Kolb, Lehramtsstudent aus Hannover. Mit zwei Kommilitoninnen hat er im Sommer 2015 das Projekt „Grenzenlos“ ins Leben gerufen. Studierende bieten in Flüchtlingsunterkünften wöchentliche Konversationsklassen an. „Wir treffen uns mit Geflüchteten, um zu reden, zu lernen, zu spielen oder gemeinsam Ausflüge zu unternehmen“, erläutert Kolb.

Er und seine Mitstreiterinnen gehören zum Verein Weitblick Hannover e.V., der sich für bessere Bildungschancen weltweit einsetzt. Jüngst wurden die Studierenden für ihr Engagement mit dem Niedersächsischen Ehrenamtspreis „Unbezahlbar und freiwillig“ ausgezeichnet. Ankommen durch Bildung – lautet das Motto der neuen Initiative. „Grenzenlos – Deutsch mit Flüchtlingen“ steht noch am Anfang. In drei hannoverschen Flüchtlingsunterkünften werden die Gesprächsklassen derzeit angeboten, weitere folgen 2016.

Kernidee des Projekts: Die deutsche Sprache zu erlernen ist eine essenzielle Voraussetzung, um an unserer Gesellschaft teilzuhaben. Im regelmäßigen Miteinander bringen hannoversche Studierende ihren neu zugezogenen Mitmenschen Deutsch bei. Dabei setzt das Weitblick-Team auf Freude und eine lebensnahe Vermittlung: sich ungezwungen unterhalten und gemeinsam die Stadt erkunden statt trocken Vokabeln zu pauken. Das Angebot sei eine Ergänzung zu anderen Sprachkursen und stehe nicht in Konkurrenz zu ihnen, betont Christoph Kolb.

Er selbst leitet eine Gruppe in der Südstadt – er spricht dort mit Kindern, Jugendlichen, Frauen und Männern. Viele seiner Schützlinge seien sehr begeisterungsfähig, schildert der 23-Jährige. „Sie entwickeln ganz viel Spaß; man merkt die Lust am Sprachelernen.“ Mehr und mehr öffneten sich die Teilnehmenden: „Es ist unfassbar schön zu sehen, wie Menschen anfangen, von sich zu erzählen“, freut sich Kolb über Lernerfolge in seiner Gruppe: „Die deutsche Sprache zu beherrschen ist der Moment, der uns verbindet.“

Mehr: http://weitblicker.org/Stadt/Hannover

Text: Isabella Teetz-Knorr

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