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„Querbeet“ – Kleingärtnervereine integrieren

Niedersachsen engagiert sich für Flüchtlinge – gute Beispiele


In Osnabrück lebt man Kleingartenkultur. Doch neben Gartenzwerg und Gemüsebeet, säuberlich gestutzten Hecken und Vogelgezwitscher ist es nicht nur das Hegen und Pflegen des eigenen Grüns, bei dem die Kleingärtnervereine „Deutsche Scholle“ und „Kleingarten Süd“ mit Leib und Seele dabei sind.

Ein Thema, das den Mitgliedern ebenso am Herzen liegt, ist Integration. Aus diesem Grund haben sie das Projekt „Querbeet – Umweltbildung und innovative Flüchtlingsintegration“ ins Leben gerufen. Dabei sollen Flüchtlinge an ökologische Gartenarbeit herangeführt werden und die Möglichkeit bekommen, ihre eigene „Scholle“ zu bewirtschaften und heimisches Obst und Gemüse anzubauen. „Wir freuen uns auf die neuen Pächter, die ein weiteres Stück zur Schönheit und Vielfalt in unseren Gärten beitragen werden“, sagt der Vorsitzende der „Deutschen Scholle“, Emil Zuleia. Initiator des Projektes ist das Kinderhilfswerk „terre des hommes Deutschland“. Ziel sei es, Menschen mit Interesse für Natur und Umwelt zusammenzuführen. „Bei diesen Begegnungen steht nicht das Trennende unterschiedlicher Nationalitäten im Vordergrund, sondern es wird das gegenseitige Verständnis für die Hintergründe und Probleme von Migration gefördert“, erklärt Birgit Dittrich, Projektverantwortliche bei „terre des hommes“. Um soziale Bindungen und gegenseitiges Verständnis aufzubauen, wird das von der Gesellschaft für Kinder- und Jugendhilfe „Outlaw“ getragene Projekt von Veranstaltungen begleitet, auf denen sich Nachbarn und interessierte Vereinsmitglieder über Fluchtursachen und Hintergründe informieren können. So treffen die Flüchtlinge auf praktizierte Willkommenskultur und aufrichtiges Interesse an dem, was sie erlebt haben. Besonders Frauen und Kinder aus Gemeinschaftsunterkünften sollen ein sicheres und ruhiges Umfeld geboten bekommen, in dem sie ihren grünen Daumen ausleben und sich vom Alltagsstress erholen können.


Projektstart ist der 21. Februar, passend zum 100-jährigen Bestehen der „Deutschen Scholle“. Es wird unterstützt von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und den Künstlerinnen Christine Vennemann und Margit Rusert, die sich schon seit mehreren Jahren künstlerisch mit dem Thema „Fluchtursachen“ beschäftigen. Begleitet wird das Projekt zudem von der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Hochschule Osnabrück, um die Erkenntnisse, die man aus diesem Integrationsprogramm gewinnen kann, mit in die Arbeit an weiteren Projekten einfließen zu lassen.

Text: Marvin Schildmeier

Äpfel am Baum  
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