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Sturmflut

Tipps für Ihre Vorsorge und für den Ernstfall


Die Naturgewalten, insbesondere Sturmfluten und Hochwasser, sind Phänomene, die seit jeher die Menschheit und vor allem die Insel- und Küstenbewohner*innen beschäftigt haben. Durch den Klimawandel können solche extremen Wetterereignisse jedoch an Häufigkeit und Intensität zunehmen.

Basierend auf den Empfehlungen des ➧ Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastophenhilfe (BBK) haben wir für Sie die wichtigsten Empfehlungen zusammengestellt, um sich auf eine mögliche Hochwassersituation aufgrund einer Sturmflut vorzubereiten.

Unsere Themen:



Was ist eine Sturmflut?

Eine Sturmflut ist ein außergewöhnlich hoher Wasserstand in Küstengebieten. Die Kombination von Windstärke und -richtung und Gezeitenbedingungen bestimmt letztendlich die Intensität einer Sturmflut.

Bei Sturmfluten gibt es insofern unterschiedliche Kategorien, die den Wasserstand und die Schwere der Auswirkungen beschreiben. An der niedersächsischen Küstenregion und den ostfriesischen Inseln werden die folgenden Kategorien verwendet

Foto: Brandungswelle Bildrechte: StK, M. Haase
  • Leichte Sturmflut: Mittlere jährliche Häufigkeit von 10 – 0,5
    (d.h. von alle 2 Jahre bis zu 10 mal pro Jahr)
  • Schwere Sturmflut: Mittlere jährliche Häufigkeit von 0,5 – 0,05
    (d.h. alle 2 Jahre bis alle 20 Jahre)
  • Sehr schwere Sturmflut: Mittlere jährliche Häufigkeit von 0,05
    (d.h. seltener als alle 20 Jahre)

Diese Kategorien dienen dazu, die Bevölkerung über die Schwere einer bevorstehenden Sturmflut zu informieren und entsprechende Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Es ist wichtig, den Anweisungen der zuständigen Behörden zu folgen und auf lokale Warnungen und Empfehlungen zu achten, um sich und andere in Sicherheit zu bringen.

Die Warnungen und Informationen bezüglich schweren bzw. sehr schweren Sturmfluten werden in der Regel von den relevanten Behörden wie dem » Deutschen Wetterdienst (DWD) und dem » Katastrophenschutz kommuniziert. Es ist ratsam, regelmäßig die aktuellen Warnungen und Informationen zu verfolgen und auf lokale Durchsagen und Empfehlungen zu achten, um angemessen auf eine drohende Sturmflut reagieren zu können.

Überwachung und Vorhersage

An der niedersächsischen Küste werden Sturmfluten sorgfältig überwacht und vorhergesagt, um rechtzeitig auf mögliche Gefahren hinweisen und Schutzmaßnahmen ergreifen zu können.
Der ➧ Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) betreibt für die Niedersächsische Küste einen überregionalen Sturmflutwarndienst. Das Team des überregionalen Sturmflutwarndienstes hat seinen Sitz in Norden (Ostfriesland).

Der überregionale ➧ Sturmflutwarndienst wertet Pegel- und Winddaten aus dem gesamten Nordseegebiet aus. Dabei arbeitet er eng mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD) und dem ➧ Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) zusammen. So kann der Sturmflutwarndienst frühzeitig über Zeitpunkt und voraussichtliche Höhe der Sturmflutscheitelwasserstände informieren.

Im Ernstfall werden die betroffenen Kommunen und Institutionen schnell und umfassend informiert. Die Öffentlichkeit wird über das Internetangebot des NLWKN auf dem Laufenden gehalten:
Unter Wasserstandsvorhersagen des ➧ Sturmflutwarndienstes können - unabhängig von Sturmflut- oder Hochwasserereignissen - die jeweils aktuellen Stände abgerufen werden.

Die Überwachung und Vorhersage von Sturmfluten in Niedersachsen ist ein fortlaufender Prozess, bei dem kontinuierlich Daten analysiert, aktuelle Wetterbedingungen berücksichtigt und Risiken bewertet werden. Dies ermöglicht eine effektive Vorbereitung und Reaktion auf Sturmfluten, um das Risiko für die Küsteninfrastruktur und die Bevölkerung zu minimieren.

Foto: Schiff in Wellen Bildrechte: StK, M. Haase

Hier ist ein Überblick zum Verfahrensablauf:

  • Eine fünftägige Prognose aufbauend auf den Windvorhersagen aus dem Globalmodell des DWD erlaubt eine erste Abschätzung potenzieller Gefahren und dient insbesondere betriebsinternen Vorplanungen.
  • Eine zweitägige Vorhersage der Stauentwicklung an der niedersächsischen Küste basiert auf den zuverlässigeren und detaillierteren Wind- und Luftdruckdaten aus einem Europa umfassenden Modell des DWD.
  • Basierend auf Messungen niederländischer Pegel sowie aktuellen Winddaten können die Vorhersagen wenige Stunden vor Erreichen des Sturmflutscheitels nochmals aktualisiert und mit der Entwicklung der örtlichen Wasserstände abgeglichen werden.

Ergänzend finden Stauprognosen anderer Institutionen wie dem Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie und dem Königlich-Niederländischen Meteorologischen Institut Eingang in die Vorhersage.

In den Sturmflutwarnungen werden die Abweichungen des erwarteten Scheitelwasserstandes zum Mittleren Tidehochwasser (MThw) an den Leitpegeln Norderney, Bensersiel, Emden, Cuxhaven und Bremerhaven aufgeführt. Die Übermittlung der Vorhersagen erfolgt montags bis freitags, im Bedarfsfall auch an Wochenenden und Feiertagen.

Weiterführender Link:

Sturmflutwarndienst (Aufgaben und Verfahren)


Gefährdete Gebiete entlang der niedersächsischen Nordseeküste

Entlang der niedersächsischen Nordseeküste gibt es mehrere Gebiete, die bei einer Sturmflut betroffen sein könnten. Hier sind einige dieser gefährdeten Gebiete:

  • Ostfriesische Inseln: Die ostfriesischen Inseln Borkum, Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog, Spiekeroog und Wangerooge liegen direkt an der Nordseeküste und sind stark von Sturmfluten betroffen. Aufgrund ihrer geografischen Lage und der Nähe zum offenen Meer sind diese Inseln besonders anfällig für Sturmfluten.
  • Küstenstädte: Verschiedene Küstenstädte entlang der niedersächsischen Nordseeküste sind ebenfalls gefährdet. Dazu gehören beispielsweise Wilhelmshaven, Cuxhaven und Emden. Diese Städte können durch die Auswirkungen von Sturmfluten beeinträchtigt werden, insbesondere in Küstennähe und niedrig gelegenen Gebieten.
  • Deichvorländer: Deichvorländer entlang der niedersächsischen Küste sind ebenfalls gefährdete Gebiete. Diese flachen, evtl. noch landwirtschaftlich genutzten Gebiete liegen nahe dem Meer und sind anfällig für Überflutungen bei Sturmfluten.

Es ist wichtig zu beachten, dass die genaue Auswirkung einer schweren bzw. sehr schweren Sturmflut von verschiedenen Faktoren abhängt - von den Wind- und Stauverhältnissen, der Geografie der betroffenen Gebiete und den vorhandenen Küstenschutzmaßnahmen. Die oben genannten Gebiete entlang der niedersächsischen Nordseeküste haben ein grundsätzliches Gefährdungspotential und erfordern eine erhöhte Aufmerksamkeit und Vorsicht bei Sturmfluten.


Fährverbindungen zu den ostfriesischen Inseln

Bei Sturmflut oder extremen Wetterlagen sind in der Regel auch die Fährverbindungen zu den Inseln Borkum, Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog, Spiekeroog und Wangerooge betroffen.

Informationsdienste Fährverbindungen Ostfriesische Inseln
Fährverbindung Borkum - Emden | AG Ems Fährverbindung Juist -Norddeich | Inselfähre Fährverbindung Norderney -Norddeich | Inselfähre Fährverbindung Baltrum -Neßmersiel | Baltrumlinie Fährverbindung Spiekeroog - Neuharlingersiel Fährverbindung Langeoog - Bensersiel Fährverbindung Wangerooge - Carolinensiel

Informationen zu den Fährverbindungen

Wir haben für Sie die Links zu den aktuellen Informationsseiten der Reedereien und Schiffslinien zusammengestellt:

Küstenschutz & Sturmflutwarndienst im NLWKN

Auszug aus dem NLWKN-Film "Der Zukunft verpflichtet"

Die wichtigsten Antworten auf Fragen bei Sturmflut (FAQ)

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Bildrechte: StK

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Tipps für verschiedene Notsituationen

In Deutschland und in ganz Europa erreichen Sie die Feuerwehr und den Rettungsdienst kostenfrei über die Rufnummer 112.
Sie können diese Nummer auch mit einem Mobiltelefon (mit SIM-Karte) kostenfrei erreichen.

Für die verschiedenen Notsituationen haben wir die wichtigsten Tipps vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katatstrophenhilfe zusammengestellt.

Warnung & Vorsorge

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe bietet umfassende Informationen sowie hilfreiche Tipps und Broschüren - wir haben für Sie einige der wichtigsten Seiten zusammengestellt:

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