Long COVID, ME/CFS & Post-Vac: Betroffene stärken – Wissen teilen
Informationsseite der Landesregierung
Auch nach dem offiziellen Ende der Corona-Pandemie sind gesundheitliche Folgen von COVID-19 für viele Menschen leider weiterhin deutlich spürbar. Insbesondere das Long- bzw. Post-COVID-Syndrom stellt für Betroffene eine erhebliche Belastung und für Medizin, Wissenschaft und Gesellschaft eine erhebliche Herausforderung dar.
Eine eng verwandte Erkrankung ist ME/CFS – die Myalgische Enzephalomyelitis bzw. das Chronische Fatigue-Syndrom. Sie zeigt eine vergleichbare, oft überschneidende Symptomatik, darunter eine ausgeprägte körperliche und geistige Erschöpfung, die oft durch geringe Belastung verstärkt wird.
Auch nach Impfungen gegen COVID-19 treten in seltenen Fällen anhaltende Beschwerden auf. Dieses sogenannte Post-Vac-Syndrom weist oft ähnliche Merkmale wie Long-/Post-COVID oder ME/CFS auf, ist jedoch bisher medizinisch und wissenschaftlich noch nicht abschließend definiert.
Mit dieser Webseite möchte die Landesregierung Niedersachsen Betroffene und ihre Angehörigen unterstützen. Ziel ist es, Informationen bereitzustellen, Orientierung zu geben und einige Wissenslücken zu schließen. Wir bieten einen Überblick über die Krankheitsbilder Long-/Post-COVID, ME/CFS und Post-Vac und verweisen auf die bislang bestehenden, leider auch in Niedersachsen nicht ausreichenden Informations-, Hilfs- und Unterstützungsangebote.
Aktuell gibt es trotz der inzwischen ausgeweiteten diesbezüglichen Forschung noch keine wirklichen Heilungsansätze für Long-/Post-COVID, ME/CFS und Post-Vac. Einzelne Symptome aber können mit Medikamenten und anderen therapeutischen Ansätzen sowie mit spezieller Ernährung zumindest abgemildert werden.
Die bisherigen Therapieansätze helfen nicht bei allen Patientinnen und Patienten, mitunter müssen mehrere Versuche unternommen werden, bevor nur geringfügige Verbesserungen erreicht werden können. Die Niedersächsische Landesregierung wird sich deshalb für großzügigere Budgets für Ärztinnen und Ärzte sowie Psychotherapeutinnen und -therapeuten einsetzen, damit die Therapieoptionen sukzessive erweitert werden können.
Auch die Versorgungsangebote sind für Menschen, die an schweren Formen von Long-/Post-COVID, ME/CFS und Post-Vac leiden, noch lange nicht ausreichend. Es gibt kaum Plätze in Pflegeeinrichtungen oder betreuten Wohngruppen oder Angebote in Kurkliniken, die sich an diese, oft jüngere Zielgruppe richten. Die Pflegegrade müssten den Möglichkeiten und Bedarfen dieser Zielgruppe entsprechend weiterentwickelt werden, die Beantragung eines höheren Behinderungsgrades müsste vereinfacht werden.
Diese gesamte Situation ist insbesondere für die Betroffenen, aber auch für ihre Familien und Freunde enorm belastend. Die Niedersächsische Landesregierung wird auch in Zukunft intensiv für eine Verbesserung der medizinischen und sonstigen Versorgung insbesondere der schwer Erkrankten arbeiten.
Dazu gehören auch möglichst breite Aufklärungsinitiativen, die sich an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im öffentlichen Dienst, in den Arztpraxen, Krankenhäusern und anderen therapeutischen und pflegerischen Institutionen richten. Schon jetzt gibt es konkrete Fort- und Weiterbildungsangebote für die medizinischen Fachberufe zu dieser Thematik. Sie werden allerdings noch nicht flächendeckend wahrgenommen.Übersicht:
- Krankheitsbilder:
Long-/Post-COVID | Post-Vac-Syndrom
ME/CFS – Myalgische Enzephalomyelitis / Chronisches Fatigue-Syndrom
- Anlaufstellen für Betroffene in Niedersachsen
- Informationsportale & Betroffeninitiativen
- FAQ zu Long-/Post-COVID, ME/CFS und Post-Vac
- Forschung in Niedersachsen
Krankheitsbilder
1. Long-/Post-COVID
Long- und Post-COVID bezeichnen gesundheitliche Langzeitfolgen, die nach einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 auftreten können.
Von Long-COVID spricht man, wenn Beschwerden länger als vier Wochen nach der Infektion bestehen oder neu auftreten.
Post-COVID liegt vor, wenn die Symptome bei Erwachsenen nach mehr als drei Monaten weiterhin bestehen oder erneut auftreten – bei Kindern und Jugendlichen bereits ab der achten Woche.
Typische Symptome können sein:
- Kurzatmigkeit, Atemnot bei Belastung, Brustschmerzen
- Anhaltende Müdigkeit
- Körperliche und geistige Erschöpfung
- Eingeschränkte Belastbarkeit im Alltag
- Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen
- Schlaf- und Konzentrationsstörungen
Charakteristisch ist ein schwankender, häufig wellenförmiger Verlauf, bei dem sich Phasen mit stärkerer Symptomatik und Phasen mit Besserung abwechseln können.
Ausführlichere Beschreibungen finden Sie im Long-COVID-Portal des Bundesministeriums für Gesundheit:
www.bmg-longcovid.de/infobox/wissenswertes-fuer-erkrankte-und-interessierte
2. ME/CFS – Myalgische Enzephalomyelitis / Chronisches Fatigue-Syndrom
ME/CFS ist eine schwere, chronische Multisystemerkrankung, die mit einer Vielzahl körperlicher, kognitiver und neurologischer Beschwerden einhergeht.
Sie kann nach Infektionen mit verschiedenen Erregern auftreten, darunter SARS-CoV-2, das Epstein-Barr-Virus (Pfeiffersches Drüsenfieber), Influenza oder andere virale und bakterielle Infektionen.
Charakteristisch ist die sogenannte „Post-Exertional Malaise“ (PEM):
Dabei verschlechtern sich die Symptome deutlich bereits nach geringer körperlicher oder geistiger Belastung. Diese Überlastungsreaktion kann Stunden bis Tage nach der Belastung einsetzen und anhaltend sein.
Häufige Beschwerden sind:
- Schwere Erschöpfung (körperlich und geistig), die durch Ruhe nicht besser wird
- Konzentrations- und Gedächtnisprobleme („brain fog“)
- Schwindel, Benommenheit und Kreislaufprobleme
- Muskel-, Gelenk- oder Kopfschmerzen
- Schlafstörungen
- Kurzatmigkeit
- Überempfindlichkeit gegenüber Licht, Geräuschen oder Berührungen
- Erhöhte Infektanfälligkeit
Ausführlichere Beschreibungen finden Sie auf nachstehenden Seiten:
- www.mecfs.de/
- www.gesundheitsinformation.de/mecfs-myalgische-enzephalomyelitis-chronisches-fatigue-syndrom.html
3. Post-Vac-Syndrom
Das Post-Vac-Syndrom ist bislang weder eindeutig definiert noch als eigenständiges Krankheitsbild anerkannt.
Dennoch zeigen sich Überschneidungen zu Symptomen, die auch bei Long-/Post-COVID oder ME/CFS beobachtet werden.
Häufig berichten Betroffene über:
- Erschöpfung, Konzentrationsstörungen, „brain fog“
- Kreislaufbeschwerden (z. B. Schwindel, Herzrasen)
- Neurologische Missempfindungen oder Muskelschmerzen
- Belastungsintoleranz mit postexertioneller Verschlechterung der Beschwerden (PEM)
Teilweise werden im Zusammenhang mit Post-Vac folgende Diagnosen gestellt:
- Myalgische Enzephalomyelitis / Chronisches Fatigue-Syndrom (ME/CFS)
- Posturales Tachykardiesyndrom (POTS)
- Post-Exertional Malaise (PEM)
Ausführlichere Beschreibungen finden Sie im Long-COVID-Portal des Bundesministeriums für Gesundheit:
www.bmg-longcovid.de/infobox/wissenswertes-zu-nebenwirkungen-von-covid-19-impfstoffen-und-zum-impfschadensrecht
Nachstehende Abbildungen aus der Infobroschüre "Nicht Genesen: Wir geben Long Covid, ME/CFS und Post Vac ein Gesicht." mit freundlicher Genehmigung der Initiative "NichtGenesen" (nichtgenesen.org)
Anlaufstellen für Betroffene in Niedersachsen
1. Niedersächsische Beratungshotline Long-/Post-COVID und Post-Vac
Damit Erkrankte, Angehörige sowie Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber bestmöglich unterstützt werden, hat die Landesregierung Niedersachsen gemeinsam mit der AOK Niedersachsen eine landesweite Beratungshotline eingerichtet.
Telefonnummer: 0511 120 2900
Erreichbarkeit: Montag bis Freitag, 10 bis 14 Uhr
Die Hotline bietet:
- Erste Orientierung zu den Krankheitsbildern Long-/Post-COVID und Post-Vac
- Informationen zu Unterstützungs- und Versorgungsangeboten
- Vermittlung an geeignete Stellen oder Beratungsnetzwerke
Wer kann anrufen?
Das Angebot richtet sich an alle Bürgerinnen und Bürger – unabhängig von der Krankenversicherung –, insbesondere:
- Erkrankte selbst
- Angehörige
- Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber
Die Beratungshotline erfüllt jedoch leider nicht alle dringenden Beratungsbedarfe der Erkrankten und ihrer Familien und Freunde. So können dort keine Diagnosehilfestellungen gegeben werden, auch Behandlungsansätze können nicht empfohlen und Termine bei Ärztinnen und Ärzten, Therapeutinnen und Therapeuten nicht vermittelt werden.
Das bedeutet:
Die Hotline bietet psychosoziale und organisatorische Beratung durch speziell geschulte Fachkräfte.
Eine medizinische Diagnose oder Behandlung erfolgt nicht. Auch Terminvereinbarungen bei Ärztinnen und Ärzten sind nicht Bestandteil des Angebots. Hierfür ist die Terminservicestelle unter Tel. 116 117 zuständig.
Bei Fragen zu Krankengeld, Reha oder Rentenanträgen wenden Sie sich bitte an Ihre Krankenkasse.
2.Long-COVID-Ambulanzen in Niedersachsen
Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) und die Universitätsmedizin Göttingen (UMG) haben mit Unterstützung des Landes Niedersachsen Spezialambulanzen eingerichtet. Sie richten sich an Patientinnen und Patienten, bei denen die haus- oder fachärztliche Versorgung allein nicht ausreicht.
(mehr Informationen in der Presseinformation vom 21.05.2024)
Zielgruppe der Ambulanzen (je nach individueller Erkrankungsschwere):
- Menschen mit gesichertem oder vermutetem Long-/Post-COVID-Syndrom
- Personen mit Post-Vac-Symptomatik
- Betroffene mit ME/CFS infolge einer Infektion
- Menschen mit ähnlicher Symptomatik nach anderen Infektionen
Leider gibt es solche Spezialambulanzen nicht in allen Regionen Niedersachsens. Die Anfahrtswege sind deshalb oft sehr weit und belastend. Die nur geringe Zahl der Behandlungsplätze führt bedauerlicherweise zu langen Wartezeiten. Es wird angesichts der wachsenden Zahl Betroffener versucht, das Angebot auszuweiten.
Wichtig:
- Die Anmeldung erfolgt ausschließlich über eine Überweisung der behandelnden Ärztin oder des behandelnden Arztes.
- Nach der fachübergreifenden Diagnostik geben MHH und UMG Empfehlungen zur weiteren Behandlung zurück an die überweisende Praxis.
Weitere Informationen zur Long-COVID-Ambulanz der MHH:
https://longcovid.mhh.de
3. Rehabilitation
Leistungen zur medizinischen Rehabilitation können dazu beitragen, den Gesundheitszustand und die Lebensqualität bei Long-/Post-COVID zu verbessern.
- Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales informiert über Möglichkeiten und Leistungen zur Rehabilitation und Teilhabe am Arbeitsleben für Long-COVID-Erkrankte
- Die Deutsche Rentenversicherung stellt weitere Informationen zur medizinischen Rehabilitation bei Post-COVID bereit.
Für ME/CFS gelten besondere Herausforderungen:
Die Erkrankung verläuft individuell sehr unterschiedlich, eine Heilung ist derzeit nicht möglich.
Die Behandlung zielt vor allem auf Symptomlinderung und den sorgsamen Umgang mit den eigenen Kräften (Pacing). Eine Übersicht zu ME/CFS-Rehabilitationsangeboten ist auf den Seiten der Deutschen Rentenversicherung zu finden.
Neues Versorgungs-Modell für Long-COVID-Patienten in Niedersachsen - AOK Niedersachsen und Deutsche Rentenversicherung Braunschweig-Hannover vereinbaren schnelle und unbürokratische Rehabilitation
Informationsportale & Betroffeninitiativen
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Long-COVID-Portal des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG):
Zentrale Anlaufstelle für Menschen mit Long-COVID, ME/CFS oder Post-Vac sowie deren Angehörige und Behandelnde.
Inhalte auf www.bmg-longcovid.de u. a.:
- Robert Koch-Institut (RKI):
Fachportal zu Long-COVID mit aktuellen Zahlen, Studien und Gesundheitsberichterstattung.
Informationsportal des RKI zu Long COVID
- Fatigue-Zentrum der Charité Berlin (Charité Fatigue Centrum):
Forschung, Spezialsprechstunden, Fortbildungsangebote.
https://cfc.charite.de/
- AWMF-Leitlinien:
Empfehlungen zu Diagnostik und Behandlung von Long-/Post-COVID
Leitlinien zu COVID-19 der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V.
- Deutsche Gesellschaft für ME/CFS:
Fachinformationen, wissenschaftliche Grundlagen, Betroffenenarbeit.
www.mecfs.de
- Fatigatio e.V. – Bundesverband ME/CFS:
Selbsthilfe, politische Interessenvertretung, bundesweite Vernetzung.
www.fatigatio.de
- Lost Voices Stiftung:
Stiftung zur Unterstützung schwer an ME/CFS Erkrankter, Öffentlichkeitsarbeit und Projekte.
www.lost-voices-stiftung.org
- NichtGenesen:
Initiative von Long-COVID- und Post-Vac-Betroffenen mit Fokus auf Austausch, Medienarbeit und Unterstützung.
www.nichtgenesen.org
- Elterninitiative ME/CFS-kranke Kinder & Jugendliche:
Austauschplattform und Unterstützung für Familien.
www.mecfs-kinder.de
- Übersicht über Selbsthilfegruppen, Ambulanzen und Reha-Angebote:
Kompakt aufbereitete Sammlung von Kontaktstellen und Angeboten in Niedersachsen und bundesweit.
https://longcoviddeutschland.org/support/
FAQ zu Long- bzw. Post-COVID, ME/CFS und Post-Vac
Als Long- bzw. Post-COVID bezeichnet man gesundheitliche Langzeitfolgen nach einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2.
Von Long-COVID spricht man, wenn Symptome länger als vier Wochen nach der Infektion bestehen oder neu auftreten.
Post-COVID liegt vor, wenn die Symptome bei Erwachsenen über drei Monate andauern oder erneut auftreten.
Bei Kindern und Jugendlichen wird bereits ab der achten Woche von Post-COVID gesprochen.
Typische Symptome:
- Kurzatmigkeit, Atemnot bei Belastung, Brustschmerzen
- Müdigkeit
- Chronische körperliche und geistige Erschöpfung
- Eingeschränkte Belastbarkeit
- Kopfschmerzen
- Muskel- und Gelenkschmerzen
- Schlaf- und Konzentrationsstörungen
Ein wellenförmiger Verlauf der Beschwerden ist häufig.
Nach einer COVID-19-Impfung können in seltenen Fällen anhaltende gesundheitliche Beschwerden auftreten – ohne vorherige COVID-19-Erkrankung.
Dieses sogenannte Post-Vac-Syndrom ist bisher nicht einheitlich definiert und noch nicht als eigenständige Erkrankung anerkannt. Die Symptome ähneln meist denen von Long-/Post-COVID.
Es kann zu folgenden Krankheitsbildern kommen:
- Myalgische Enzephalomyelitis / Chronisches Fatigue-Syndrom (ME/CFS)
- Posturales Tachykardiesyndrom (POTS)
- Post-Exertional Malaise (PEM) – eine Verschlechterung des Zustands nach Belastung
ME/CFS ist eine chronische Multisystemerkrankung mit vielfältigen Symptomen. Sie kann nach Virusinfektionen wie SARS-CoV-2, Grippe oder Pfeifferschem Drüsenfieber auftreten.
Typisch ist eine starke Erschöpfung, die sich bereits nach geringer Anstrengung verschlechtern kann. Die Symptome betreffen körperliche und kognitive Funktionen.
Betroffene leiden häufig unter:
- Schwindel, Benommenheit
- Muskel-, Gelenk- und/oder Kopfschmerzen
- Kurzatmigkeit
- Konzentrations- und Gedächtnisproblemen
- Schlafstörungen
- Sinnesreizüberempfindlichkeit
- Erhöhter Infektanfälligkeit
In Niedersachsen wurden auf Initiative des Gesundheits- und Wissenschaftsministeriums gemeinsam mit den Krankenkassen Spezialambulanzen an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) eingerichtet.
Diese richten sich an Betroffene mit Long-/Post-COVID, Post-Vac sowie ME/CFS, wenn eine interdisziplinäre Versorgung erforderlich ist.
Die Ambulanzen ermöglichen:
- Eine strukturierte, zeitnahe und fächerübergreifende Behandlung
- Enge Zusammenarbeit mit Haus- und Fachärztinnen und -ärzten
- Eine wohnortnahe Weiterbehandlung durch Rückanbindung an die überweisende Praxis
Wichtig:
- Die Anmeldung erfolgt ausschließlich über eine Überweisung der behandelnden Ärztin oder des behandelnden Arztes.
- Nach der fachübergreifenden Diagnostik geben MHH und UMG Empfehlungen zur weiteren Behandlung zurück an die überweisende Praxis.
Leider dauert es eine gewisse Zeit, bis man einen Termin in einer der Ambulanzen bekommt. Die Nachfrage ist immer noch höher als die Zahl der verfügbaren Fachkräfte.
Weitere Informationen zur Long-COVID-Ambulanz der MHH:
https://longcovid.mhh.de
Erste Anlaufstelle bei anhaltenden Beschwerden ist die Hausärztin oder der Hausarzt. Bei Bedarf kann eine Überweisung an Fachärztinnen oder Fachärzte erfolgen (z. B. Lungenheilkunde).
Leider haben noch nicht alle Hausärztinnen und Hausärzte Erfahrungen mit Long-/Post-COVID, ME/CFS und Post-Vac. Mitunter sind die Betroffenen und ihre Angehörigen besser informiert als die Ärztinnen und Ärzte. Die Landesärztekammer bietet aber regelmäßig Fortbildungen an und die Zahl der Fachpublikationen steigt stetig.
Wenn eine Behandlung durch den Hausarzt / die Hausärztin nicht ausreicht, ist eine Zuweisung an Fachärzte oder an eine Spezialambulanz möglich. Jedoch sind nicht alle Fachärzteüber den jeweils aktuellen Stand der Forschung informiert und in den Spezialambulanzen gibt es bedauerlicherweise lange Wartezeiten.
- Hinweise auf mögliche von Ansprechpersonen
- Terminservicestelle der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV):
- Online: www.116117.de
- App oder telefonisch unter 116 117
- Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN):
www.kvn.de/116117Terminservice.html
- Arztauskunft Niedersachsen (KVN & ÄKN):
www.arztauskunft-niedersachsen.de
In Niedersachsen bestehen zwei Spezialambulanzen an der MHH und der UMG für Patientinnen und Patienten mit Long-/Post-COVID, Post-Vac und ME/CFS.
Die Ambulanzen ermöglichen eine strukturierte, fachübergreifende Diagnostik und Behandlung, wenn die haus- oder fachärztliche Versorgung nicht ausreicht.
Schwerpunkte:
- Diagnostik bei schwerer Erschöpfung, Arbeits- und Schulunfähigkeit
- Entwicklung individueller Behandlungs- und Rehabilitationskonzepte
- Rückkopplung an die niedergelassene ärztliche Versorgung
Die vom Land Niedersachsen und der AOK eingerichtete Beratungshotline dient als erste Anlaufstelle für:
- Informationen zu Long-/Post-COVID und Post-Vac
- Hinweise auf mögliche Ansprechpersonen
- Unterstützung beim Zugang zum Versorgungssystem
Leistungsumfang:
Die Hotline wird von geschultem Fachpersonal betrieben, das Anliegen ernst nimmt, zuhört, informiert und Perspektiven aufzeigt.
Was nicht geleistet wird:
- Es erfolgt keine medizinische Diagnose oder Behandlung
- Eine Terminvergabe für Arztpraxen ist leider nicht möglich.
- Ein Telefonat ist kein Ersatz für ärztlichen Kontakt
Sozialversicherungsrechtliche Fragen (z. B. Krankengeld, Reha) bitte an die eigene Krankenkasse richten.
Kinder leiden in der Regel seltener an Long-/Post-COVID, am Post-Vac-Syndrom oder an der Myalgischen Enzephalomyelitis / dem Chronischen Fatigue-Syndrom.
Oftmals äußern sich Erschöpfungssymptome. Treten diese unmittelbar und langanhaltend nach einer COVID-19-Erkrankung auf, sollte die niedergelassene Kinderärztin oder der niedergelassene Kinderarzt kontaktiert werden.
Langfristige Folgeschäden sind in der Regel nicht zu erwarten.
Zunächst sollte über die Kinderärztin oder den Kinderarzt abgeklärt werden, ob die Symptome in Verbindung mit der Corona-Erkrankung stehen können. Bitte fragen Sie nach, ob die oder der behandelnde Kinderärztin/Kinderarzt Erfahrungen mit Long Covid und den Verwandten Erkrankungen hat.
Wenn sich der Gesundheitszustand trotz einer interdisziplinären fachärztlichen Behandlung nicht verbessert, ist es sinnvoll, eine Spezialambulanz aufzusuchen.
Die genannten Erkrankungen bilden ein breites Spektrum ab – bis hin zu schwersten Verläufen, bei denen eine Beschulung nicht mehr möglich ist.
Die Möglichkeiten der Beschulung sind dementsprechend jeweils im Einzelfall sorgfältig zu prüfen.
Bei leichteren Erkrankungen besteht die Möglichkeit des Haus- bzw. des Krankenhausunterrichts.
Bei Erkrankungen, die einen Besuch der Schule nicht zulassen, bei denen jedoch eine Mitarbeit über eine digitale oder hybride Teilnahme möglich ist, kann eine Teilnahme über ein digitales Endgerät (z. B. Laptop oder Telepräsenzroboter/Avatar) von zuhause aus erfolgen, sofern die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt sind.
Hier sind verschiedene Abstufungen von vollständiger Teilnahme bis hin zu einer stark eingeschränkten, vornehmlich sozialen Teilhabe möglich.
Sollte eine Schülerin oder ein Schüler aktuell aus gesundheitlichen Gründen nicht beschulbar sein, so besteht die Möglichkeit der befristeten vollständigen Befreiung von der Schulbesuchspflicht.
Die ersten Ansprechpersonen zur Beratung hinsichtlich der Möglichkeiten der Beschulung einer Schülerin oder eines Schülers sind die Klassen- und die Fachlehrkräfte der jeweiligen Schule.
Darüber hinaus steht ein umfängliches Beratungs- und Unterstützungssystem der Regionalen Landesämter für Schule und Bildung (RLSB) zur Verfügung.
Die richtigen Ansprechpersonen finden Eltern und Erziehungsberechtigte, Schülerinnen und Schüler sowie auch Lehrkräfte auf dem Bildungsportal Niedersachsen unter folgendem Link:
https://bildungsportal-niedersachsen.de/beratung-unterstuetzung
Ebenso steht Betroffenen die Schulpsychologie zur Verfügung.
Sie kann betroffene Kinder und Jugendliche dabei unterstützen, mit den kognitiven, emotionalen und sozialen Herausforderungen von Long-COVID oder Post-Vac umzugehen, und berät auch Lehrkräfte, Schulleitungen sowie ggf. Erziehungsberechtigte im schulischen Umgang.
Durch individuelle Beratung und psychoedukative Maßnahmen kann sie helfen, Konzentrationsprobleme, Erschöpfung und emotionale Belastungen zu bewältigen.
Zudem arbeitet sie eng mit Lehrkräften, Erziehungsberechtigten und medizinischen Fachkräften zusammen, um mögliche schulische Anpassungen zu ermöglichen.
Die technischen Voraussetzungen müssen sowohl in der häuslichen Umgebung der Schülerin bzw. des Schülers als auch in der Schule vorhanden sein.
In mehreren städtischen Kreismedienzentren sind Avatare zur Ausleihe vorhanden.
Die Kosten für einen Avatar (Anschaffung und Unterhalt) werden nicht vom Land und den Schulen getragen.
Die genauen Möglichkeiten der Beschulung von Schülerinnen und Schülern mit schweren langfristigen Erkrankungen werden für den jeweiligen Einzelfall geklärt.
Die Erziehungsberechtigten werden in diesen Prozess mit einbezogen – und, sofern möglich, auch die erkrankte Schülerin bzw. der erkrankte Schüler.
Die Fördermaßnahmen werden dem individuellen Bedarf sowie den vorhandenen Möglichkeiten zur Teilnahme am Unterricht angepasst.
Je nach Schulform und Schuljahrgang sind am Ende eines Schuljahres entweder eine Versetzung oder ein Aufrücken in den nächsten Schuljahrgang vorgesehen.
Ein Aufrücken in den nächsten Schuljahrgang erfolgt ohne Voraussetzungen hinsichtlich der erbrachten Leistungen – und dementsprechend auch unabhängig von einer Erkrankung.
In Gesprächen mit den Erziehungsberechtigten kann erörtert werden, ob ein freiwilliges Zurücktreten für die weitere schulische Entwicklung sinnvoll ist.
Eine Versetzung hingegen kann nur erfolgen, wenn die Voraussetzungen gemäß der jeweiligen Verordnungen zu den erbrachten Leistungen erfüllt sind.
Auch zu diesen Fragen beraten die zuständigen Lehrkräfte die Erziehungsberechtigten bzw. volljährige Schülerinnen und Schüler sorgfältig.
Die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN), die Ärztekammer Niedersachsen (ÄKN) sowie der Hausärzteverband Niedersachsen (HÄVN) informieren regelmäßig über medizinische Entwicklungen zu Long-/Post-COVID, ME/CFS und Post-Vac. Dies erfolgt unter anderem über:
- Informationsportale und Newsletter
- Fachveranstaltungen und Fortbildungen
- Kooperationen mit Forschungseinrichtungen und Ministerien
Zudem stehen folgende bundesweite Fachportale und Leitlinien zur Verfügung:
- Robert Koch-Institut (RKI): Informationsportal zu Long-/Post-COVID
- Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV): Themenseite für Vertragsärztinnen und -ärzte
- AWMF-Leitlinien (S1): Medizinisch-wissenschaftliche Empfehlungen
- G-BA-Richtlinie: Long-COVID-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses
- BZgA: Fachinformationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
- Zi-Analysen: Deskriptive Auswertungen zu Post-COVID durch das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung
- Beratungshotline des Landes Niedersachsen in Kooperation mit der AOK
- Therapie-Kompass des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG)
Darüber hinaus veröffentlicht das Deutsche Ärzteblatt (Impact Factor 6,5) regelmäßig wissenschaftliche Übersichtsartikel zu Long-/Post-COVID, ME/CFS und Post-Vac.
Alle Ärztinnen und Ärzte sind gesetzlich verpflichtet, sich regelmäßig fortzubilden, um ihre Patientinnen und Patienten nach dem aktuellen Stand der medizinischen Wissenschaft zu behandeln.
Die Ärztekammer Niedersachsen (ÄKN) bietet Fortbildungen an, die sich u. a. mit folgenden Inhalten befassen:
- Beschwerden, Symptome, Befunde und Diagnosen
- Therapien und ärztliche Beratungsanlässe
- Interdisziplinäre Versorgung und Qualitätsmanagement
- Evidenzbasierte Medizin und neue Behandlungsverfahren
Zusätzliche Angebote umfassen:
- Das PLEXUS-Fortbildungsmodul der KVN zu Long-/Post-COVID und ME/CFS
- Fortbildungen des Charité Fatigue Centrums (CFC) in Berlin und des Chronischen Fatigue Centrums für junge Menschen (MCFC) in München
- Zugriff auf die aktuellen Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF)
Das Niedersächsische Landesgesundheitsamt (NLGA) führt regelmäßig Fortbildungen zu verschiedenen Themen des Öffentlichen Gesundheitswesens durch – insbesondere für die kommunalen Einrichtungen des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) in Niedersachsen.
Zudem engagiert sich das NLGA für die Sensibilisierung des Gesundheitspersonals, etwa im Hinblick auf Influenza- und COVID-19-Schutzimpfungen.
Die Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen (AÖGW) mit Sitz in Düsseldorf ist eine länderübergreifende, öffentlich-rechtliche Bildungseinrichtung.
Sie bietet Aus-, Fort- und Weiterbildungen für alle Beschäftigten im ÖGD an. Dabei finden zahlreiche Veranstaltungen zu verschiedensten Themen des Gesundheitswesens statt.
So können sich Mitarbeitende gezielt und aktuell informieren.
Wer durch eine Schutzimpfung oder andere öffentlich empfohlene, gesetzlich angeordnete oder vorgeschriebene Maßnahme einen gesundheitlichen Schaden erlitten hat, kann beim Niedersächsischen Landesamt für Soziales, Jugend und Familie (LS) einen Antrag auf Entschädigung stellen.
Der Antrag kann grundsätzlich formlos eingereicht werden.
Das LS stellt jedoch Antragsformulare bereit, die alle zur Bearbeitung notwendigen Angaben enthalten:
Die Anerkennung eines Impfschadens erfolgt in einem zweistufigen Verfahren, das jeden Einzelfall sorgfältig prüft.
1. Schritt: Es wird festgestellt, ob eine Gesundheitsstörung vorliegt, die nach anerkanntem wissenschaftlichen Stand und geltenden Leitlinien eindeutig diagnostiziert ist (z. B. nach ICD-10-Klassifikation).
2. Schritt: Es wird geprüft, ob diese Gesundheitsstörung eine unmittelbare Folge der Impfung ist. Dabei werden alle relevanten Aspekte berücksichtigt, z. B.:
-
Art des Impfstoffs
-
Zeitlicher Zusammenhang
-
Mögliche konkurrierende Ursachen wie Infektionen
Wird ein ursächlicher Zusammenhang bestätigt, gilt der Impfschaden als anerkannt.
Die betroffene Person hat dann Anspruch auf Versorgungsleistungen, sowohl im gesundheitlichen als auch im wirtschaftlichen Bereich. Dazu zählen unter anderem:
-
Leistungen zur Krankenbehandlung
-
Unterstützung bei Pflegebedürftigkeit
-
Entschädigungszahlungen
-
Berufsschadenausgleich
Weitere Informationen finden Sie hier:
https://soziales.niedersachsen.de/startseite/soziales_gesundheit/soziales_entschadigungsrecht/hilfen_fur_impfgeschadigte/hilfe-fur-impfgeschadigte-251.html
Corona-Forschung in Niedersachsen
Die Folgen der Pandemie: Long COVID
Viele statistisch als genesen geltende Corona-Infizierte sind noch lange nicht gesund. Doch was sind die langfristigen Folgen – und wie lange halten diese an?
Fragen wie diese rücken zunehmend in den Fokus der Corona-Forschung.
Im COVID-19 Forschungsnetzwerk Niedersachsen (COFONI) werden seit 2020 sowohl die SARS-CoV-2-Infektion als auch deren Langzeitwirkungen erforscht. Dabei werden die in Niedersachsen vorhandenen wissenschaftlichen Expertisen in der Infektionsmedizin gebündelt.
Um auch den gesellschaftlichen Auswirkungen angemessen Rechnung zu tragen, beziehen einige geförderte Projekte gezielt sozialwissenschaftliche Kompetenzen ein.
Darüber hinaus wirken Forscherinnen und Forscher der Medizinischen Hochschule Hannover, der Universitätsmedizin Göttingen sowie der Universität Oldenburg im Rahmen des Netzwerks Universitätsmedizin (NUM) an der bundesweiten SARS-CoV-2-Forschung sowie an der Weiterentwicklung der Pandemieprävention mit.
COVID-19 Forschungsnetzwerk Niedersachsen (COFONI)
Das COVID-19 Forschungsnetzwerk Niedersachsen (COFONI) wurde im Oktober 2020 gegründet. Ziel ist die standortübergreifende Vernetzung der wichtigsten Forschungseinrichtungen im Bereich der Corona-Forschung in Niedersachsen sowie die Entwicklung von Strategien für den Umgang mit künftigen Pandemien.
Beteiligte Institutionen sind u. a.:
- Universitätsmedizin Göttingen (UMG)
- Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI), Braunschweig
- Medizinische Hochschule Hannover (MHH)
- Deutsches Primatenzentrum (DPZ)
- Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo)
Im Rahmen einer thematischen Erweiterung im Sommer 2023 kamen zahlreiche weitere Einrichtungen hinzu – etwa das Sozialwissenschaftliche Forschungsinstitut (SOFI) sowie Krankenkassen wie die AOK Niedersachsen.
Insgesamt wurden 28 Forschungsprojekte sowie eine Technologieplattform initiiert. Bislang resultierten daraus 58 wissenschaftliche Publikationen.
Forschungsschwerpunkte von COFONI
COFONI fokussiert sich auf fünf Schlüsselbereiche zur Bewältigung der Corona-Pandemie:
- Epidemiologische Modellierung: Entwicklung und Analyse von Pandemie-Interventionsstrategien
- Antivirale Strategien: Forschung zu Wirkstoffen und Impfstoffen
- Digitale Infektionsmedizin: Konzepte zur individualisierten Patientenversorgung
- Pathophysiologie: Untersuchung von Immunmodulation und -kontrolle
- Langzeitfolgen der Pandemie: Interdisziplinäre Erforschung von Spätfolgen, insbesondere Long COVID
Beispiele aktueller Forschung mit Relevanz für die Versorgung
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Spezielle Erbgutbestandteile – sogenannte zirkuläre RNAs – spielen bei der Krankheitsentwicklung von Long-COVID eine wichtige Rolle, die für die Entwicklung von Behandlungspfaden relevant sind. Um Langzeitfolgen besser behandeln zu können, soll durch neue Testverfahren eine frühere und verlässlichere Diagnose erreicht werden, zum Beispiel durch die Untersuchung von Blutproben auf bestimmte biologische Marker.Dabei wird auch untersucht, inwieweit Long-COVID mit anderen Erkrankungen zusammenhängt, etwa mit ME/CFS, Autoimmunerkrankungen oder Belastungen des Nervensystems. Ziel ist es, Prävention und Therapieentwicklung zu stärken. Die Technologieplattform trägt unter anderem als Forschungsbiobank zur Mustererkennung bei, um gezielt Medikamente testen und Behandlungspfade entwickeln zu können.
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Patientinnen und Patienten mit schwerwiegenden Long-COVID-Symptomen scheinen stärker sogenannte Autoantikörper zu entwickeln, die nach der Infektion fälschlicherweise körpereigene Strukturen angreifen. Auch nach einer Infektion bleibt das Immunsystem von Betroffenen häufig überaktiv, was sie anfällig für weitere Infektionen macht. Ziel ist es, das Immunsystem wieder in den Normalzustand zurückzuführen, um das fortwährende Infektionsrisiko einzuhegen.
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Im Rahmen der sozialwissenschaftlich ausgerichteten Projekte wird zudem betrachtet, wie sich Long-COVID-Erkrankungen auf Arbeitswelt und gesellschaftliches Miteinander auswirken. Es wird deutlich, dass viele Erkrankte mit milderen Symptomen weiterhin erwerbstätig sind, jedoch unter anhaltenden Leistungsminderungen leiden.
Hieraus entstehen praxisnahe Erkenntnisse für die Betriebsmedizin, geeignete Rehabilitationsangebote oder neue Qualifizierungsbedarfe für ärztliches und pflegerisches Personal.
- Niedersachsen bündelt Corona-Forschung im Forschungsnetzwerk COFONI
- Niedersachsen fördert vier Studien zu Long COVID mit zwei Millionen Euro
- 7,5 Millionen Euro für die Erforschung der Corona-Langzeitfolgen
Netzwerk Universitätsmedizin (NUM)
Das Netzwerk Universitätsmedizin (NUM) wurde im April 2020 auf Initiative der Charité – Universitätsmedizin Berlin gegründet.
Erstmals wurden dabei alle 37 Universitätskliniken in Deutschland unter einem Dach vereint. In den bisherigen zwei Förderphasen wurden 42 Forschungs- und Infrastrukturprojekte initiiert; im Jahr 2025 startet die dritte Förderperiode.
Speziell CAIMed
Ein weiterer bedeutender Forschungsansatz ist am Zentrum für Angewandte Intelligente Medizin (CAIMed) in Niedersachsen angesiedelt. Dort wird unter anderem an KI-gestützten Methoden gearbeitet, um die personalisierte Versorgung von ME/CFS-Erkrankten zu verbessern. Das Land Niedersachsen fördert das Zentrum mit 15 Millionen Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren.
Mehr Informationen: https://caimed.de/forschung/long_covid_cluster/
Zusätzlich empfohlen:
- Niedersächsisches Ärzteblatt, Ausgabe März 2025:
Aktueller Überblick zu Forschung und Versorgung bei Long COVID