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Professorin Gudrun Schröfel

Professorin für Musikerziehung an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, Chorleiterin, Dirigentin


Gudrun Schröfel ist in Worms geboren. Nach dem Abitur an der Goetheschule Hannover studierte sie Schulmusik und Gesangspädagogik an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover und Anglistik an der Leibniz Universität. Sie ergänzte ihre Studien durch Dirigier-Meisterkurse bei Eric Ericson. Gudrun Schröfel konzertierte zunächst im Konzert- und Oratorienfach und dirigierte Chor- und Orchester am Musikgymnasium Goetheschule Hannover.

1985 erhielt sie den Ruf als Professorin für Musikerziehung mit dem Schwerpunkt Dirigieren und Ensembleleitung an die Folkwang Hochschule Essen. 1989 wechselte sie in gleicher Position an die HMTM Hannover, wo sie von 1997-2011 auch das Amt der Vizepräsidentin bekleidete.

Auf ihr Betreiben wurde 2007 der Masterstudiengang „Kinder- und Jugendchorleitung“ begründet, mit dem die Hochschule die Berufsausbildung für diesen Bereich professionalisierte. Der Studiengang wurde in wesentlichen Inhalten von Schröfel konzipiert und bis 2009 von ihr geleitet. Ihr ist es zu verdanken, dass erstmalig eine Professur eingerichtet werden konnte, die mit einer außerhochschulischen Kulturinstitution kooperiert – dem Mädchenchor Hannover. Dieses Zusammenwirken von Hochschule und Kulturorganisation stellt einen Meilenstein in der Musiklandschaft dar.

Schröfel leitete den Mädchenchor Hannover über mehr als vier Jahrzehnte, zunächst gemeinsam mit Ludwig Rutt und seit 1999 in eigener Verantwortung. Sie entwickelte den Chor zu einem international renommierten Spitzenchor. Mit dem Chor gewann sie viele erste und zweite Preise bei nationalen und internationalen Wettbewerben, u.a. beim Chorwettbewerb der Europäischen Rundfunkanstalten „Let the peoples sing“, beim „Johannes Brahms Wettbewerb“ Hamburg, beim „Internationalen Kammerchor-Wettbewerb Marktoberdorf“, bei den Internationalen Chorwettbewerben Tolosa und Guido d‘Arezzo und bei den „Deutschen Chorwettbewerben“ in Köln, Stuttgart, Kiel und Weimar.

Schröfel erweiterte das Repertoire für Mädchen- und Frauenchöre um mehr als 40 Kompositionen, die sie bei namhaften Komponisten in Auftrag gab. Sie dirigierte viel beachtete Uraufführungen von Toshio Hosokawa, Peter Eötvös, Vinko Globokar, Arvo Pärt, Andreas Tarkmann, Alfred Koerppen u.a. Über 20 CD-Einspielungen bezeugen die stilistische Repertoirebreite von der Renaissance bis zum 21. Jahrhundert, A cappella und mit Orchester - u.a. der NDR-Radiophilharmonie, dem Orchester der Staatsoper Hannover. Schröfel legte den Grundstein für eine langjährige Zusammenarbeit mit den überregionalen Ensembles Oktoplus und ARTE.

1984 war Schröfel an der Gründung des gemischten semi-professionellen Kammerchors Johannes-Brahms-Chor Hannover beteiligt, den sie bis heute leitet. 2010 wurde die Einspielung zeitgenössischer Kantatenkompositionen, an der beide Chöre beteiligt waren, mit einem ECHO KLASSIK ausgezeichnet, 2020 wurde die CD-Einspielung „Inka Kantate“ mit dem Mädchenchor und dem ARTE Ensemble für den Opus Klassik nominiert.

Einladungen zu internationalen Festivals und Konzerttourneen führten Gudrun Schröfel durch ganz Europa, in die USA, nach Brasilien, Chile, Russland und mehrfach nach Israel, Japan und China. Sie ist gefragt als Jurorin bei nationalen und internationalen Chorwettbewerben, von 2009 - 2013 war sie Jury-Vorsitzende bei dem Internationalen Kammerchorwettbewerb in Marktoberdorf.

Von 1988 bis 2004 war Schröfel Mitglied im Beirat Deutscher Chorwettbewerb des Deutschen Musikrats, von 2007 – 2011 war sie Jury-Vorsitzende des Internationalen Kammerchor Wettbewerbs Marktoberdorf. Zudem ist sie gefragtes Jurymitglied bei zahlreichen nationalen und internationalen Chorwettbewerben.

Zahlreiche ihrer Schülerinnen wurden erste und zweite Preisträgerinnen beim Bundeswettbewerb Jugend Musiziert. 2009 initiierte Gudrun Schröfel die Entstehung eines Chorhauses für den Mädchenchor Hannover in Kooperation mit der Christuskirche.

Dort war Schröfel Mitbegründerin des Internationalen Kinder- und Jugendchorzentrums Christuskirche Hannover Das Chorzentrum ist heute ein fester Bestandteil des hannoverschen Kulturlebens.

Gudrun Schröfel   Bildrechte: G. Schröfel

Gudrun Schröfel

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