Niedersachsen klar Logo

Long-Covid: Beratungsangebot in Niedersachsen

Auch nach dem Ende der Corona-Pandemie sind die gesundheitlichen Auswirkungen von Covid-19 für viele Menschen immer noch präsent. Mit Long- bzw. Post-Covid haben sich neue Erkrankungen entwickelt, die für die Betroffenen selbst ebenso wie für Medizin und Wissenschaft herausfordernd sind.

Damit Erkrankte, ihre Angehörigen und auch Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber bestmögliche Unterstützung erhalten, hat die Landesregierung gemeinsam mit der AOK Niedersachsen ein neues Beratungsangebot eingerichtet.

Unter der Telefonnummer

0511 120 2900

erreichen Sie die Beratungshotline rund um Fragen zu Long-/Post-Covid sowie Post-Vac.

Das Beratungstelefon ist montags bis freitags in der Zeit von 10 bis 14 Uhr erreichbar.
Long-Covid-Beratungshotline: 0511 120 2900 Bildrechte: StK
Wichtig: Neben professionellem Rat rund um Long-Covid steht die Hotline auch Personen offen, die mit langfristigen Folgenwirkungen nach der Corona-Schutzimpfung, dem so genannten Post-Vac-Syndrom zu kämpfen haben.

Mehr Informationen zu dem neuen Beratungsangebot lesen Sie in dier Presseinformation vom 31. Juli 2023:
Long-Covid: neues Beratungsangebot startet in Niedersachsen


FAQ – Die wichtigsten Fragen zur Hotline:

Wie und wann erreiche ich die Hotline?

Unter der Telefonnummer 0511 / 120 2900 von Montag bis Freitag in der Zeit von 10 bis 14 Uhr.


Wer kann das Angebot nutzen?

Das Angebot richtet sich an alle Bürgerinnen und Bürger, die Beratungsbedarf zu Long-/Post-Covid oder Post-Vac haben.

Das können die Betroffenen selbst sein oder auch deren Angehörige, Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber.
Wichtig: Das Angebot ist unabhängig von ihrer Krankenversicherung.

Was bietet die Beratungshotline?

Die Beratungshotline ist eine landesweit zentrale Anlaufstelle, um Informationen über das Erkrankungsbild zu geben, eine Beratung anzubieten und Ansprechstellen zu vermitteln.

Betroffene und Interessierte erhalten Unterstützung, um einen Weg in das Versorgungssystem zu finden, um allgemeine Informationen zum Erkrankungsbild zu bekommen, um relevante Adressen und Kontakte zu erfahren und um konkrete Antworten auf individuelle Fragen zu erhalten.

Die speziell geschulten Beraterinnen und Berater nehmen jedes Anliegen ernst, hören zu, bieten Unterstützung an und zeigen Perspektiven auf.

Was kann die Beratungshotline nicht?

Die Beraterinnen und Berater sind keine Ärztinnen und Ärzte, so dass eine medizinische Beratung und Diagnosestellung ausgeschlossen sind. Daher ersetzt die Beratungshotline keinesfalls einen ärztlichen Kontakt.

Es ist keine Terminvermittlung zu Haus- und Fachärzten möglich, da hierfür die Terminservicestelle zuständig ist (Tel. 116 117). Bei konkreten sozialversicherungsrechtlichen Fragen hinsichtlich Krankengeldanspruch, Rehabilitations- und Rentenantragsstellung wird empfohlen, die eigene Krankenkasse zu kontaktieren.

Hintergrundinformation

Was bedeutet Long- bzw. Post Covid?

Als Long- bzw. Post-Covid bezeichnet man Langzeitfolgen nach einer Ansteckung mit dem Coronavirus.

Man spricht von Long-Covid, wenn die Symptome vier Wochen nach der Covid-19-Erkrankung noch bestehen oder neu auftreten. Dauern die Symptome mehr als drei Monate nach Ende der Covid-19-Erkrankung an, handelt es sich um das Post-Covid-Syndrom.

Wie viel Fälle von Long- bzw. Post-Covid gibt es?

Es ist sehr schwer, eine verbindliche Zahl der Betroffenen zu benennen. Anfängliche Studien haben bis zu 40 Prozent der Corona-Infizierten als Long- bzw. Post-Covid-Betroffene vorhergesagt. Zwischenzeitlich wird von ca. 5 bis 10 Prozent der Infizierten ausgegangen, wobei die Symptome in sehr unterschiedlicher Ausprägung vorliegen.

Seit Pandemiebeginn wurden in Niedersachsen rund 3,9 Millionen Infektionen an das RKI gemeldet. Die Zahl der betroffenen Niedersachsen könnte demnach zwischen 200.000 und 400.000 liegen, wobei ein Teil zwischenzeitlich genesen sein wird, da sich die Symptome von Long-/Post-Covid im Laufe der Zeit abschwächen.

Der Anteil mit 5 Prozent bis 10 Prozent ist kein Widerspruch zu den vorgestellten AOK-Zahlen von 2 Prozent der infizierten krankengeldberechtigten Mitglieder. Hintergrund ist, dass es auch leichter Betroffene gibt, die nicht krankgeschrieben werden müssen.

Was bedeutet Post-Vac?

Für das als Post-Vac bezeichnete Long-Covid ähnliche Syndrom liegt bisher keine einheitliche Definition vor, zudem ist es noch nicht als eigenes Krankheitsbild anerkannt.

Das Paul-Ehrlich Institut (PEI) erfasst in Deutschland Meldungen zu Impfschäden und wertet diese aus. Nach Angaben des PEI sind seit Beginn der Impfungen am 27. Dezember 2020 bis Mitte Mai 2023 1.547 Meldungen über Verdachtsfälle von Nebenwirkungen, die sich auf Post Vac-Symptome beziehen, in unterschiedlichem zeitlichen Abstand nach Covid-19-Impfung eingegangen.
Dabei handelt es sich um Long-/Post-Covid-ähnliche gesundheitliche Einschränkungen bis hin zum chronischen Erschöpfungssyndrom (Chronic Fatigue Syndrome/Myalgische Enzephalomyelitis, CFS/ME), posturales Tachykardiesyndrom (POTS), einschließlich der Beschwerden, die als Post-exertional Malaise (PEM, Unwohlsein nach Belastung) oder Beschwerden, die als „Post-Vac“ bezeichnet werden.

Weitere Informationen und Anlaufstellen für Long-COVID-Betroffene


BMG-Initiative Long COVID

Langzeitfolgen einer COVID-19-Erkrankung stellen Betroffene, Ärzteschaft und unsere Gesellschaft vor Fragen. Die » Initiative Long COVID des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) bietet verlässliche Informationen, wissenschaftliche Erkenntnisse und Hilfsangebote.

Long-COVID-Informationsportal

Noch Wochen und Monate nach einer Erkrankung an COVID-19 können gesundheitliche Langzeitfolgen bestehen. Welche Symptome treten bei Long COVID auf? Wer kann betroffen sein? Wie lassen sich Spätfolgen vermeiden? Zu diesen und weiteren Fragen hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) ein neues Informationsportal erstellt.

Unter www.longcovid-info.de finden Betroffene und Angehörige, Arbeitnehmende und Arbeitgebende sowie alle Interessierten verlässliche Informationen rund um die Langzeitfolgen einer Ansteckung mit dem Coronavirus SARS-CoV-2.

Long-COVID-Sprechstunde der Medizinischen Hochschule Hannover

Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) hat eine Long-Covid-Ambulanz für Patientinnen und Patienten nach überstandener Covid-19-Erkrankung eingerichtet. In dieser Sprechstunde der Klinik für Rehabilitationsmedizin wird eine funktionelle Diagnostik zur weiteren Behandlung durchgeführt. Sie erreichen die Long-Covid-Ambulanz der MHH unter der Telefonnummer 0511 532-4115. Sprechen Sie Ihr Anliegen bitte auf den Anrufbeantworter.


Corona-Selbsthilfegruppen

Die Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS) führt eine Übersicht regionaler Selbsthilfegruppen für Corona-Betroffene. Die meisten Initiativen richten sich an Long- und Post-COVID-Erkrankte. Die Liste können Sie hier einsehen: Corona-Selbsthilfegruppen in Deutschland.


Liste von Ambulanzen und Rehabilitationskliniken

Eine Liste von Ambulanzen und Rehabilitationskliniken zur Unterstützung der Genesung von Long-Covid-Betroffenen gibt es auf der Seite longcoviddeutschland.org. Für den Besuch der Seite müssen Sie sich vorher anmelden.


Weitere Informationen:



Corona-Forschung in Niedersachsen

Die Folgen der Pandemie „Long Covid“

Viele statistisch Corona-Genesene sind noch lange nicht gesund. Doch was sind die Folgen und wie lange halten diese an? Fragen wie diese rücken auch in der Corona-Forschung stärker in den Mittelpunkt. Auf Initiative des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur hat sich mit der Veranstaltung „Leben mit Covid – Die nächsten Schritte für Forschung und Translation“ im Juli 2021 ein interdisziplinärer Kreis hochkarätiger Expertinnen und Experten konstituiert, der die Langfristfolgen von Covid erforscht.
Weitere Informationen: Leben mit Long-Covid


COVID-19 Forschungsnetzwerkes Niedersachsen (COFONI)

Im Oktober 2020 wurde das COVID-19 Forschungsnetzwerkes Niedersachsen (COFONI) gegründet. Ziel ist eine standortübergreifende Vernetzung der Kernkompetenzen der Corona-Forschung in Niedersachsen und die Entwicklung von Strategien für den Umgang mit künftigen Pandemien. Beteiligte sind: die Universitätsmedizin Göttingen (UMG), das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig, die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) sowie die Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo).

Der Forschungsschwerpunkt liegt auf vier Schlüsselbereichen für die Bewältigung der Corona-Pandemie:

  • Epidemiologische Modellierung: Pandemie-Intervention
  • Antivirale Strategien: Wirk- und Impfstoffe
  • Digitale Infektionsmedizin: Individualisierte Patientenversorgung
  • Pathophysiologie: Immunmodulation und -kontrolle

Weitere Informationen:

Niedersachsen bündelt Corona-Forschung im Forschungsnetzwerk COFONI
Niedersachsen fördert vier Studien zu Long Covid mit zwei Millionen Euro

Symbolbild: Long Covid, Demenz, Vergesslichkeit, Konzentrationsstörung Bildrechte: Pixabay

Jetzt gilt es, die Nachwirkungen von Corona zu erforschen

Long Covid fordert Forschende und die Gesellschaft gleichermaßen heraus. Bei der Bewältigung der Pandemie geht es jetzt darum, die Langzeitfolgen einer Infektion mit dem Coronavirus zu erforschen. Die neuen Erkenntnisse sollen helfen, neue Therapieformen zu entwickeln. mehr
zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln